Das GHG Protocol und die Internationale Organisation für Normung (ISO) haben eine strategische Partnerschaft angekündigt, um die Standards für Treibhausgasbilanzierung und -berichterstattung weltweit anzugleichen. Ziel ist ein einheitlicheres Rahmenwerk, das Doppelarbeit und Verwirrung für Unternehmen vermeidet, die unter mehreren Regimen berichten müssen.
Dies ist besonders relevant für multinationale Unternehmen, die sowohl EU-Vorschriften als auch internationale Offenlegungspflichten erfüllen müssen. Zugleich steigt die Bedeutung harmonisierter Tools für Product Carbon Footprinting (PCF) und unternehmensweite GHG-Berichterstattung – beides zentrale Bestandteile der kommenden EQS-Module.
Kerstin Lopatta, Vizepräsidentin von EFRAG, hat davor gewarnt, den Anwendungsbereich der CSRD abzuschwächen. Sie betonte, dass Europas Glaubwürdigkeit und die Möglichkeit der Investoren, sich auf vergleichbare ESG-Daten zu verlassen, von einem breiten Rahmen abhängen.
Eine Reduzierung des Anwendungsbereichs würde das Risiko von Fragmentierung erhöhen, das Vertrauen in die EU-Regeln schwächen und die Ziele des Green Deals gefährden. Ihre Warnung kommt inmitten zunehmender politischer Forderungen, die Berichtspflichten zurückzufahren.
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Spanien treibt den Ausbau seines Nachhaltigkeitsrahmens voran und macht aus dem Royal Decree zu ESG-Offenlegungen einen Notfallplan, um die Umsetzung zu beschleunigen. Die Regierung betrachtet ESG als strategische Säule für Wettbewerbsfähigkeit, Kapitalzugang und Resilienz gegenüber Klimarisiken.
Dies zeigt, dass nationale Regierungen ESG nicht nur als EU-Vorgabe umsetzen, sondern es auch als wirtschaftspolitisches Instrument forcieren. Für Unternehmen in Spanien bedeutet das: Die Erwartungen an fortschrittliche ESG-Berichterstattung und Risikomanagement steigen schneller als in anderen Teilen Europas.
Das Europäische Parlament hat mit überwältigender Mehrheit den finalen Entwurf der CBAM-Omnibus-Verordnung angenommen. Der Rat muss noch zustimmen, Änderungen werden jedoch nicht mehr erwartet.
Wichtige Änderungen für Unternehmen:
Neuer Schwellenwert: Importe unter 50 Tonnen pro Jahr sind vollständig von CBAM ausgenommen – viele Unternehmen, die zuvor im Anwendungsbereich erwartet wurden, fallen damit heraus.
Zertifikatskauf: Die Pflicht beginnt im Februar 2027, umfasst aber rückwirkend auch Importe ab 2026.
CBAM-Erklärung: Die Abgabefrist wurde auf Ende Oktober verlängert, wodurch Unternehmen mehr Zeit für die Sammlung verifizierter Emissionsdaten haben.
Für betroffene Unternehmen bedeutet dies mehr Flexibilität bei der Umsetzung, aber keine Kostenentlastung – die Ausgaben werden nur verschoben, nicht aufgehoben.
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Diesen Herbst gehen die Entscheidungen zu CSRD und CSDDD in die finale Phase, Ende Oktober / Anfang November wird die Position des Parlaments erwartet. Beobachter betonen den Unterschied zwischen technischen Vereinfachungen, die Berichtspflichten verringern sollen, und politischen Versuchen, zentrale Nachhaltigkeitsanforderungen abzuschwächen.
Die Debatte zeigt, dass „Vereinfachung“ sowohl Effizienzsteigerung als auch Deregulierung bedeuten kann. Für Unternehmen heißt das: Nicht nur die technischen Details, sondern auch die politischen Dynamiken im Blick behalten, die die EU-Nachhaltigkeitsregulierung prägen. Compliance erfordert künftig mehr Flexibilität gegenüber beiden Dimensionen.
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Die EU-Kommission wird im Herbst ein zweites Omnibus-Paket zur Nachhaltigkeitsregulierung vorlegen. Laut Responsible Investor könnten die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die Green Claims Directive, die Industrieemissionsrichtlinie (IED) sowie die Zwangsarbeitsverordnung in den Fokus rücken.
Die Kommission spricht von „Vereinfachung“, doch Beobachter warnen, dass ständige Überarbeitungen Glaubwürdigkeit und Rechtssicherheit untergraben könnten. Für Unternehmen bedeuten die Änderungen eine wachsende Planungsunsicherheit – bei ohnehin engen Fristen für die Einhaltung.
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Das Europäische Parlament hat die überarbeitete Abfallrahmenrichtlinie endgültig verabschiedet. Sie enthält verbindliche Vorgaben zu Textil- und Lebensmittelabfällen.
Textilien: Hersteller, die in der EU verkaufen (einschließlich E-Commerce-Anbieter außerhalb der EU), müssen die Kosten für Sammlung, Sortierung und Recycling tragen. Mitgliedstaaten müssen hierfür Systeme der Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) einführen. Betroffen sind u. a. Kleidung, Schuhe, Accessoires, Decken, Bett- & Küchenwäsche sowie Vorhänge. Hersteller müssen außerdem Daten zu Mengen und Abfallbehandlung offenlegen.
Lebensmittelabfälle: Verbindliche Reduktionsziele bis 2030 – 10 % in Verarbeitung/Produktion und 30 % pro Kopf im Einzelhandel, in Restaurants, Gastronomie und Haushalten. Unternehmen müssen Maßnahmen zur Vermeidung ergreifen und sicherstellen, dass unverkaufte, sichere Lebensmittel gespendet werden.
Auch wenn manche Nachhaltigkeitsregeln wie CSRD oder CSDDD unter Druck stehen – in anderen Bereichen des Green Deal geht es voran.
Mehr lesen – EU-Parlament Pressemitteilung
Die Science Based Targets initiative (SBTi) berichtet, dass sich die Zahl der Unternehmen mit validierten Klimazielen seit 2023 mehr als verdreifacht hat. Dies zeigt, dass Unternehmenszusagen zum Klimaschutz trotz regulatorischer Unsicherheiten massiv zunehmen.
Für Investoren und Banken wird damit klar: Klimakonformität entwickelt sich zum Standard. Für Unternehmen wächst die Bedeutung strukturierter Prozesse für CO₂-Zielsetzung, Reduktionsplanung und Szenariomodellierung – Funktionen, die bald im EQS Sustainability Cockpit verfügbar sind.

Die Verfahren verdeutlichen die steigenden rechtlichen Risiken rund um Green Claims und Klimaverantwortung. Unternehmen sollten sicherstellen, dass Marketing, Offenlegung und Transformationsstrategien auf überprüfbaren Daten basieren und regulatorischen Anforderungen entsprechen.
Mehr lesen – DUH Pressemitteilung
EQS hat eine Partnerschaft mit Hypergene geschlossen, um Finanz- und Nachhaltigkeitsteams in Schweden, Finnland und Norwegen eine integrierte Sicht auf Finanz- und ESG-Planung sowie -Berichterstattung zu ermöglichen.
Damit können Unternehmen in Skandinavien die neuen regulatorischen Anforderungen zuverlässig erfüllen und ESG-Daten als echten Business Value Treiber nutzen. Die Partnerschaft unterstreicht die wachsende Nachfrage nach integrierten Lösungen für Finanz- und Nachhaltigkeitsreporting in Europa.
Mehr lesen – Hypergene Pressemitteilung
Im zweiten Halbjahr 2025 wird EQS das Sustainability Cockpit um neue Module erweitern, die Unternehmen bei Klimaschutz und Complianceunterstützen:
CO₂-Zielsetzung, Szenariomodellierung und Reduktionsplanung
KI-unterstütztes, stark automatisiertes Product Carbon Footprint (PCF)
Die neuen Module stärken unser Angebot im Bereich Dekarbonisierung und bringen uns unserem Ziel näher, das Cockpit zur vollständigen Suite für regulatorische Compliance und langfristige Nachhaltigkeitsstrategiezu machen.
Besuchen Sie unsere Homepage, um mehr über unsere ESG-Lösungen zu erfahren. Wenn Sie mich persönlich sprechen möchten, vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin.
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