(2) Scope 2-Emissionen: Marktbasierter und Standortbasierter Ansatz

Geändert am Di, 4 Mär um 4:27 NACHMITTAGS

Was sind Scope-2-Emissionen?


Scope-2-Emissionen umfassen die indirekten Treibhausgasemissionen, die durch den Bezug von eingekaufter Energie (hauptsächlich Strom, Dampf, Wärme oder Kälte) entstehen. Diese Emissionen werden in der Regel von einem externen Energieversorger erzeugt, jedoch dem Unternehmen zugerechnet, das die Energie nutzt.



Market-Based vs. Location-Based Ansatz

Das GHG-Protokoll verlangt, dass Unternehmen ihre Scope-2-Emissionen (wenn möglich) nach zwei Methoden berichten:



Standortbezogener Ansatz (Location-Based)

Der Location-Based Ansatz bezieht sich auf die durchschnittlichen Emissionsfaktoren des Stromnetzes in einer bestimmten geographischen Region. Das bedeutet, dass die Emissionen eines Unternehmens auf dem regionalen oder nationalen Energiemix basieren, unabhängig davon, welche spezifische Energiequelle das Unternehmen tatsächlich nutzt.

  • Die Emissionen werden durch Multiplikation des Energieverbrauchs mit dem durchschnittlichen Emissionsfaktor des Stromnetzes berechnet, aus dem die Energie bezogen wird. Diese Emissionsfaktoren werden häufig von Regierungen oder internationalen Organisationen veröffentlicht.
  • Dabei werden keine spezifischen Energieverträge oder Zertifikate berücksichtigt, sondern der durchschnittliche CO₂-Fußabdruck der Stromproduktion in einer bestimmten Region oder einem Land (z. B. der nationale Netz-Mix).
  • Quellen für Emissionsfaktoren sind u. a. nationale Umweltbehörden oder Organisationen wie die Internationale Energieagentur (IEA).


Auf Daato finden Sie die location-based Emissionsfaktoren mithilfe unserer Smart Search - Sie suchen einfach nach dem Strommix in Ihrer Region.



Marktbezogener Ansatz (Market-Based)

Der Market-Based Ansatz hingegen berücksichtigt die spezifischen Energiequellen, die ein Unternehmen vertraglich vereinbart hat. Dabei wird der Emissionsfaktor der tatsächlichen Energiequelle verwendet, die das Unternehmen wählt, wie z.B. erneuerbare Energiezertifikate (RECs) oder grüne Energieverträge.

  • Der market-based Ansatz berücksichtigt die spezifischen Strombezugsverträge und Zertifikate, die ein Unternehmen abgeschlossen hat.
  • Dazu gehören beispielsweise Herkunftsnachweise (Guarantees of Origin, RECs, PPAs), die belegen, dass der gekaufte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt.
  • Falls kein spezifischer Vertrag vorliegt, müssen Standardwerte („Residual Mix“) verwendet werden, die den durchschnittlichen Strommix abbilden, der nicht durch erneuerbare Herkunftsnachweise beansprucht wurde.
  • Dieser Ansatz reflektiert also die bewussten Einkaufsentscheidungen des Unternehmens für emissionsarmen oder erneuerbaren Strom.


Warum sind beide Methoden wichtig?

  • Location-Based zeigt die Emissionen basierend auf der tatsächlichen Energieinfrastruktur vor Ort und ist daher ein realistisches Abbild der lokalen Energieversorgung.
  • Market-Based ermöglicht es Unternehmen, ihre Einkaufsstrategien für erneuerbare Energien transparent zu machen und zu zeigen, welchen Einfluss ihre Entscheidungen auf die Emissionsreduzierung haben.


Kein doppeltes Einrechnen der Emissionen in Scope 2

Die doppelte Angabe von Market-Based und Location-Based bedeutet nicht, dass der Stromverbrauch doppelt in Scope 2 eingerechnet wird.

Auf Daato wird dies wie folgt gelöst:

  • Unternehmen geben (falls vorhanden) beide Werte für ihre Scope-2-Emissionen an.
  • Sie können angeben, ob eine Aktivität markt- oder standortspezifisch betrachtet wird.
  • Außerdem legen sie fest, welcher Emissionswert in die CO₂-Bilanz (CCF – Corporate Carbon Footprint) einfließt. Standardmäßig werde alle Aktivitäten und Emissionen mit einbezogen. Sie können über den Regler Aktivitäten ausschließen. 





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