Welche Stakeholder sollten Sie in die doppelte Wesentlichkeitsanalyse einbinden?

Geändert am Do, 5 Sep, 2024 um 3:21 NACHMITTAGS

Wenn Sie sich das erste Mal mit der Wesentlichkeitsanalyse im Rahmen der ESRS auseinandersetzen, stellen Sie sich möglichweise die Frage, welche Stakeholder:innen sollten eingebunden werden. Das versuchen wir in diesem Artikel pragmatisch zu erläutern. 


Falls Ihnen bereits klar ist, welche Stakeholder:innen Sie einbinden wollen, erfahren Sie hier, wie das funktioniert: Link


Die ESRS benennen in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichte zwei Gruppen von Stakeholdern: (1) betroffene Stakeholder und (2) Nutzer von Nachhaltigkeitsberichten


  • Betroffene Stakeholder sind Stakeholder:innen, die vom Handeln Ihres Unternehmens und seinen möglichen Impacts betroffen sind. 


  • Nutzer von Nachhaltigkeitsberichten hingegen sind beispielsweise Investoren, NGOs, oder andere unabhängige Parteien. 


Während es Sinn machen kann, Vertreter:innen beider Gruppen in die Wesentlichkeitsanalyse einzubeziehen, sollten Sie sich zu aller erst einmal fragen, wer Ihnen am Besten bei der Bewertung der ESRS-Nachhaltigkeitsthemen und von IROs weiterhelfen kann. 


Zumeist sind das in erster Linie Kolleg:innen aus dem eigenen Unternehmen. Diese beschäftigen sich tagtäglich - natürlich in unterschiedlichen Funktionen und mit Fokus auf unterschiedliche Themen - mit den Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) Ihres Unternehmens und sind die best-informierten Stakeholder:innen für Sie, um sich in den Bewertungsschritten der doppelten Wesentlichkeitsanalyse Unterstützung zu holen. 


Stakeholder-GruppePotentiell verbundene Themen
Top-ManagementAlle, jedoch abhängig vom Veranwortungsbereich
HR / PersonalSoziale Themen
Nachhaltigkeit / Umweltmanagement / EHSUmwelt-Themen
ComplianceGovernance-Themen
Finance / RisikomanagementFinanzielle Risiken und Chancen


Zweitens sollten Sie in Betracht ziehen, betroffene Stakeholder:innen einzubeziehen. Dies gilt insbesondere für die Bewertung von Impacts. Relevante Stakeholder können Lieferanten oder sogar Mitarbeitende in der Wertschöpfungskette sein, genauso wie Arbeitnehmervertreter:innen und sogar auch NGOs als indirekte Vertreter:innen z.B. der Natur. Diese haben gegebenenfalls eine andere Perspektive auf Ihr Unternehmen und leisten wichtige Anregungen. 


Drittens besteht die Möglichkeit, Nutzer von Nachhaltigkeitsberichten wie z.B. Investoren einzubeziehen. Diese können insbesondere bei der Bewertung von finanziellen Risiken und Chancen unterstützen.


Stakeholder-GruppePotentiell verbundene Themen
Umwelt-NGOs
Auswirkungen auf die Umwelt
InvestorenFinanzielle Chancen und Risiken
Gewerkschaften
Soziale Themen
Wirtschaftsprüfer / KanzleienGovernance-Themen


Generell ist es wichtig, das Prinzip der Angemessenheit walten zu lassen. Je nach Unternehmensgröße macht es Sinn, entweder mehr Stakeholder:innen oder weniger einzubinden, um alle unterschiedlichen möglichen Auswirkungen, Risiken und Chancen zu erfassen und zu bewerten. Passen Sie also auf, dass Sie die nötigen Stakeholder:innen einbinden, ohne sich gleichzeitig zu verzetteln. Manche Unternehmen führen beispielsweise Umfragen mit tausenden Kunden oder Lieferanten durch - die Aussagekraft dieser Umfragen ist leider meist sehr gering und wird daher in der Fachcommunity stark kritisiert.



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