Nachdem Sie im ersten Schritt die Nachhaltigkeitsthemen ausgewählt haben, die für Ihr Unternehmen relevant sind, besteht der zweite Schritt darin, Impacts, Risiken und Chancen (IROs) für jedes dieser Themen zu definieren.
In Schritt 2 finden Sie die gleiche Kategorieneinteilung von E-, S- und G-Themen, wie im ersten Schritt. Wenn Sie jedoch die einzelnen Kategorien öffnen, geht es nicht darum, Nachhaltigkeitsthemen als relevant oder irrelevant zu markieren, sondern darum, IROs zu den bereits ausgewählten Themen hinzuzufügen.
Impacts werden im Rahmen der „Wesentlichkeit der Impacts“ (Inside-Out) identifiziert. Sie beziehen sich auf die Impacts, die das Unternehmen durch seine Geschäftstätigkeit, -beziehungen oder Produkte auf Menschen und die Umwelt hat. Diese Impacts können positiv oder negativ sowie tatsächlich oder potenziell sein. Sie geben den negativen oder positiven Beitrag des Unternehmens zur nachhaltigen Entwicklung an.
Risiken und Chancen werden im Rahmen der „Finanziellen Wesentlichkeit“ (Outside-In) identifiziert. Sie beziehen sich auf negative bzw. positive finanzielle Auswirkungen von Nachhaltigkeitsaspekten (ESRS-Themenspektrum) auf das Unternehmen und haben einen kurz-, mittel- oder langfristigen Einfluss auf die Unternehmensentwicklung, die Finanzlage, die finanzielle Performance, den Cashflow, den Zugang zu Finanzmitteln oder die Kapitalkosten.
Fügen Sie Ihre eigenen IROs hinzu, indem Sie in der jeweils letzten Zeile auf „Impact hinzufügen“, „Risiko hinzufügen“ oder „Chance hinzufügen“ klicken. Es erscheint ein Fenster, in dem Sie den Titel, die Beschreibung und die Quelle angeben können, und Details über den IRO hinterlegen müssen, bevor Sie das Hinzufügen bestätigen. Bitte beachten Sie bei der Bestimmung relevanter IROs, dass sich Impacts und Risiken auch aus Maßnahmen ergeben können, die zum Umgang mit weiteren IROs vereinbart wurden.
Profitieren Sie von unseren branchenspezifischen IRO-Vorschlägen oder importieren Sie Ihre eigenen IROs
Auf Daato können Sie unsere IRO-Vorschläge nutzen oder Ihre eigenen IROs importieren. Hier sehen Sie, wie es funktioniert.
Stakeholder einbeziehen
Auch in diesem Schritt können Sie Ihre Stakeholder einbinden, indem Sie eine Umfrage durchführen und Stakeholder damit auffordern, neue IROs hinzuzufügen oder die Relevanz jedes Impacts, jedes Risikos oder jeder Chance, die zuvor hinzugefügt wurde, von sehr niedrig bis sehr hoch zu definieren. Hier ist erläutert, wie es funktioniert.
Klicken Sie unten auf dem Bildschirm auf „Umfrage senden“, um mit der Befragung zu beginnen. Anschließend haben Sie die Möglichkeit auszuwählen, welcher Stakeholder einbezogen werden soll, und das Fälligkeitsdatum Ihrer Anfrage anzugeben.
Dies ist die Ansicht, die ein Stakeholder sehen würde:
Wenn Sie alle Ihre IROs hinzugefügt haben, fahren Sie mit der Bewertung der einzelnen IROs in Schritt 2 fort, indem Sie auf „Schritt abschließen“ im oberen Banner klicken.
Hilfestellungen bei der Identifizierung von IROs
Folgende Fragen können bei der Identifizierung von IROs hilfreich sein:
- Können unsere Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse Schäden an Menschen oder der Umwelt verursachen oder haben sie in der Vergangenheit Schäden verursacht?
- Können unsere Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse Nutzen für Menschen oder die Umwelt bringen oder haben sie das in der Vergangenheit getan?
- Von welchen natürlichen, personellen oder sozialen Ressourcen sind wir abhängig (z. B. Rohstoffe, qualifizierte Mitarbeiterinnen, Beziehungen zu Unternehmen, Institutionen, Gesellschaftsvertreterinnen)?
- Gibt es Ereignisse, die dazu führen könnten, dass wir diese Ressourcen nicht mehr zu einem angemessenen Preis in angemessener Qualität oder überhaupt nicht mehr beschaffen können?
- Gab es in der Vergangenheit Ereignisse aus der Umwelt, von gesellschaftlichen Gruppen oder im Kontext der Unternehmensführung, die einen kurz-, mittel- oder langfristigen Einfluss auf das Unternehmen hatten (z. B. Finanzlage, Liquidität, Cashflows, Zugang zu Finanzmitteln, Kapitalkosten, finanzielle Leistungsfähigkeit)?
- Wird es solche Ereignisse in der Zukunft geben?
Hinweise für die Identifikation von IROs:
- Bei der Identifizierung von IROs sind die Berichtsgrenzen hinsichtlich des Konsolidierungskreises zu beachten.
- Bei der Identifizierung von IROs muss die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt werden. Es empfiehlt sich daher, die IROs bei der Identifikation den Stufen der Wertschöpfungskette zuzuordnen, z. B. nach Geschäftsbetrieb, vorgelagerter Wertschöpfungskette und nachgelagerter Wertschöpfungskette.
Formulieren von IROs:
Die Schlussfolgerung der wesentlichen Themen für den Nachhaltigkeitsbericht erfolgt auf Grundlage der identifizierten IROs. Je präziser die IROs formuliert sind, desto einfacher und zuverlässiger ist deren anschließende Einschätzung und Bewertung dieser. Folgende vier Kriterien können bei der Formulierung von IROs beachtet werden:
Eindeutig:
Die Auswirkung, das Risiko oder die Chance sollte so formuliert sein, dass die Art des IROs klar erkennbar ist. Somit sollten die positive oder negative Auswirkung auf Menschen und Umwelt bzw. die positive oder negative finanzielle Auswirkung auf das Unternehmen aus der Formulierung klar hervorgehen.
Beispiel für ein Risiko in dem ESRS-Thema E1 Klimawandel, Anpassung an den Klimawandel:
„Finanzielles Risiko, da Arbeitszeiten aufgrund von Extremwetterlagen (Hitze, Starkregen etc.) geändert oder verkürzt werden müssen und somit der reibungslose Ablauf der Arbeitsprozesse gefährdet wird.“
Differenziert:
Die Auswirkung, das Risiko oder die Chance ist so zu formulieren, dass der Bezug zum (Unter-)Thema bzw. zum unternehmensspezifischen Thema erkennbar und unterscheidbar ist. Es gilt: Nur ein (Unter-)Thema bzw. unternehmensspezifisches Thema pro Auswirkung bzw. Chance oder Risiko.
Beispiel für eine potenzielle negative Auswirkung in dem ESRS-Thema E4 Biodiversität und Ökosysteme, Auswirkungen auf den Umfang und den Zustand von Ökosystemen:
„Durch Rohstoffabbau und Flächenverbrauch/-versiegelung können Ökosysteme geschwächt oder zerstört werden.“
Nachvollziehbar:
Die Auswirkung, das Risiko oder die Chance sollte verständlich formuliert werden, so dass sie für alle an der Wesentlichkeitsanalyse beteiligten Personen, insbesondere Prüfer*innen und Stakeholder, nachvollziehbar ist. Abkürzungen und Fachjargon sollten vermieden werden.
Beispiel für eine tatsächlich positive Auswirkung in dem ESRS-Thema E3 Wasser- und Meeresressourcen, Wasser, Wasserverbrauch:
„Die Nutzung von Brauch- und Regenwasser trägt zur Schonung der Ressource Wasser bei.“
Bewertbar:
Die Formulierung sollte so konkret und detailliert wie möglich sein, damit die Auswirkung, das Risiko oder die Chance im nächsten Schritt bewertet werden kann (Infos zur IRO-Bewertung siehe Kurzanleitung zur Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse gemäß ESRS Schritt 6).
Beispiel für ein Risiko in dem ESRS-Thema E1 Klimawandel, Klimaschutz:
„Durch politische Entscheidungen aufgrund des Klimawandels verschärfen sich die regulatorischen Anforderungen für Unternehmen. Das geht mit steigenden Kosten einher, die getätigt werden müssen, um die neuen Anforderungen zu erfüllen (Transitionsrisiko).“
Hinweise:
- Maßnahmen, die etabliert wurden, um eine negative Auswirkung zu reduzieren, sind keine positiven Auswirkungen.
- Die Einhaltung von Gesetzen oder Vorschriften stellt keine positiven Auswirkungen dar.
- Keine Stichworte: Ein Stichwort ist weder eindeutig noch differenziert, bewertbar oder nachvollziehbar.
Warum muss ich schon in diesem Schritt bestimmen, ob es sich um einen potentiellen oder tatsächlichen, einen positiven oder negativen Impact handelt und welcher Zeitrahmen für den IRO gilt?
IROs sollten eindeutig, detailliert und nachvollziehbar beschrieben werden. Treten beispielsweise ähnliche Impacts in verschiedenen Zeitrahmen auf, ist anzuraten, diese als unterschiedliche Impacts anzulegen, wenngleich auch eine Mehrfachauswahl möglich ist. Gleiches gilt hinsichtlich der Fragen, ob ein Impact nun positiv oder negativ, oder tatsächlich oder potentiell ist.
Warum werden die IROs nicht in andere Sprachen übersetzt?
Inhalte, die vom Kunden eingegeben werden oder über Templates hochgeladen werden, und generell auch alle Daten, die in Textfelder auf Daato eingegeben werden, lassen sich nicht übersetzen. Wir können nur Inhalte übersetzen, die sich nicht in Textfeldern befinden.
Wie kann ich mit IROs umgehen, die mehrere Nachhaltigkeitsthemen abdecken?
In diesem Fall ist es notwendig, denselben IRO mehrfach unter allen relevanten Nachhaltigkeitsthemen zu erfassen, um sicherzustellen, dass alle relevanten Themen berücksichtigt werden. Ein IRO sollte immer eindeutig beschrieben werden, wobei der Bezug zum (Unter-)Thema erkennbar und unterscheidbar sein sollte, um sicherzustellen, dass alle Themen korrekt abgebildet werden. Wenn dies nicht erfolgt, könnte das Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse verfälscht werden, da wichtige Themen möglicherweise nicht korrekt erfasst werden. Darüber hinaus könnte die Zuordnung der Themen in der automatischen Auswahl relevanter Datenpunkte (Mapping) nach der Einbeziehung der DMA beeinflusst werden.
War dieser Artikel hilfreich?
Das ist großartig!
Vielen Dank für das Feedback
Leider konnten wir nicht helfen
Vielen Dank für das Feedback
Feedback gesendet
Wir wissen Ihre Bemühungen zu schätzen und werden versuchen, den Artikel zu korrigieren